Im Rahmen von Erasmus + (siehe: http://www.erasmusplus.de/erasmus/), dem Programm für Bildung, Jugend und Sport der Europäischen Union bietet die Regierung von Unterfranken nun schon seit einigen Jahren Auslandsfortbildungen für Englischlehrkräfte sowie Verantwortliche in Schulleitung und Regierung an. Verantwortlich für die Organisation  der Bildungsmobilitäten zeichnen sich Sebastian Weyres (als Berater für Fremdsprachen an der Regierung von Unterfranken) und Roland Endres.  

Als Fachbetreuerin für Englisch an unserer Schule sah ich eine Chance, mehr über die Republik Irland zu erfahren, das  als EU-Land und als Nachbar zu Großbritannien sozusagen hautnah vom Brexit betroffen ist. Auch hoffte ich auf gewinnbringenden Input für meinen Englischunterricht. Der Kurs in Dublin gliederte sich in drei Teile: Einem Vorbereitungstreffen in Würzburg, dem Aufenthalt in Dublin / Republik Irland vom 22.10.2017 bis 04.11.2017 (davon eine Woche in den Herbstferien) sowie einem Nachbereitungstreffen.

Die erste Woche in Dublin widmete sich vor allem dem Kurs an der Sprachschule (linguaviva.com). Colm Geiran (Colm: sprich „Colum“) verstand sein Handwerk als Lehrer und brachte uns mit charmantem Humor  viel über irische Geschichte, die gälische Sprache, irische Literatur und Kultur bei. Das von Sebastian Weyres organisierte Rahmenprogramm führte uns in verschiedene Museen und zu den Sehenswürdigkeiten von Dublin. Besonders hervorzuheben ist dabei das EPIC Museum (EPIC The Irish Emigration Museum,  epicchq.com). Beim abendlichen Restaurant- oder Pub-Besuch konnten wir viele der irischen Gepflogenheiten live erleben: Beim Zuprosten hört man eher das gälische „Slàinte!“, hin- und wieder das englische „Cheers!“, das jedoch eher im Sinn von „hallo, danke oder bis bald“ verwendet wird. Dabei ist anzumerken, obwohl Gälisch Amtssprache des Landes ist und auf allen Schildern zu lesen ist, wird es nur von drei Prozent der Bevölkerung wirklich als erste Sprache gesprochen.

In der zweiten Woche vom 31.10. - 03.11.2017 erhielt ich im Rahmen eines Betriebspraktikums in einer Kletterhalle (http://www.gravityclimbing.ie/) einen Einblick in die Berufswelt. Dort konnte ich neben der Unterstützung des Teams bei den anfallenden Arbeiten und bei Kursen vor allem meine Englischkenntnisse um die irischen Aspekte erweitern. So lernte ich z. B., dass  das häufig gehörte „That’s grand“ eine Bestätigung ist, die von „okay, passt schon“ bis „super, klasse“ alles umfasst. Zumeist aber letzteres.

Alles in allem wurden meine Erwartungen sogar übertroffen. Für meinen Unterricht in Englisch gewann ich viele landeskundliche aber auch sprachliche und kulturelle Einsichten, die ich gerne an meine SchülerInnen weitergebe. Aber auch in meiner Rolle als Geschichts-/Sozialkundelehrerin faszinierten mich die neu gewonnenen Kenntnisse über die Irische Geschichte und Irlands derzeitige Rolle als EU-Miglied und Brexit-Nachbar. Besonders beeindruckend fand ich in diesem Zusammenhang, als welch multikulturelle Stadt Dublin sich offenbart. In diesem Sinne „Cheers“ J

Karin Winkler, Fachbetreuerin Englisch und Geschichte/Sozialkunde